Es ist 11:05 p.m., ich bin todmüde und ich habe noch
nicht einmal einen Titel für unseren heutigen Tagebucheintrag.
Um 6:00 a.m. sind wir heute bei strahlendem Sonnenschein
aufgestanden. Nicht weil uns die Sonnenstrahlen geweckt hätten, oder weil wir
ausgeschlafen waren, auch nicht, weil der Wecker geklingelt hätte. Der Grund
ist, es fährt zum wiederholten Male heute Nacht ein laut hupender Güterzug (und
die haben laute Tröten) rumpelnd durch unser Motelzimmer. Das stimmt so
natürlich nicht, nur es fühlt sich für uns so an, weil der ganze Boden bebt.
Direkt hinter unserem Motel (ca. 5 Meter vom Badezimmerfenster entfernt) führt
eine eingleisige Bahnlinie vorbei. Das haben wir gestern nicht gesehen. An
schlafen ist jedenfalls nicht mehr zu denken. Eine weitere, schon gebuchte,
Nacht wollen wir uns das auch nicht antun.
Wir wollen jetzt erstmal was frühstücken. Leider hat die
Bäckerei, die wir uns gestern ausgeguckt hatten um 7:30 a.m. noch nicht
geöffnet. Aber in einem Dunkin Donut (auch so eine Fastfood-Kette) ist schon
was los. Wir holen uns deshalb bei DD ein belegten warmen Bagel und ein
belegtes Flatbread mit Hushbrowns und natürlich 2 Kaffee. Damit setzen wir uns
auf eine Bank an der Pier, frühstücken und beratschlagen die weiteren Aktionen.
Danach versuchen wir beim Hotel-Manager am Desk die
2.Nacht zu canceln. Der verweist, wie eigentlich erwartet, auf Booking.com. Wir
rufen – via Skype – dort an und werden wieder, wie schon gewohnt sehr
freundlich betreut. Allerdings besteht der Hotelmanager gegenüber Booking.com
(bzw. uns) auf der Bezahlung der 2.Nacht. Was sollte das also? Das hätte er uns
auch gleich sagen können. Ein anderes (vielleicht nicht ganz so lautes Zimmer)
wollen wir auch nicht, denn das ganze Motel gefällt uns überhaupt nicht. Wir sind
trotzdem ausgezogen. Gestern Abend haben wir uns schon nach Alternativen der
weiteren Umgebung von Boston umgesehen.
Erstmal wollen wir den herrliche Tag genießen und haben
in der Umgebung von Portland einiges vor. An der Küste von Maine, wie auch der
anderen Neu Englandstaaten, stehen noch viele „aktive“ Leuchttürme
(Lighthouses). Mehrere davon hier in der Nähe von Portland und auf der
Halbinsel Cape Elizabeth. Die Landschaft erinnert mich an manchen Stellen an
die feuchten Marschwiesen hinter dem Eidersperrwerk in Schleswig-Holstein.
Zuerst fahren wir in den Two Lights State Park. Da das
Kassenhäuschen nicht besetzt ist, sollen wir den Eintritt (Fee) einfach in eine
hohle Säule schmeißen … machen wir. An eben jenem Kassenhäuschen prangt ein
deutlicher Hinweis, dass es in diesem Park keine Leuchttürme gibt. Das wusste
ich, ich hatte aber gelesen, dass man sie von hier aus sehen könne. Die Stelle
haben wir nicht gefunden. Trotzdem war der Park seinen Eintritt wert und hat
uns mit tollen Ausblicken auf die schroffe Küste belohnt.
Über einen Hinweis an der Straße haben wir dann doch noch einen Blick auf die beiden Lighthouses, die sich inzwischen auf Privatgrundstücken befinden, werfen können.
Hummerfischer bei der Arbeit |
Über einen Hinweis an der Straße haben wir dann doch noch einen Blick auf die beiden Lighthouses, die sich inzwischen auf Privatgrundstücken befinden, werfen können.
Danach haben wir das Portland Head Light mit Museum und
Fort Williamspark besucht. Bei tollem sommerlichem Wetter hat das viel Spaß
gemacht.
Bevor wir uns – für heute – den letzten Leuchtturm, das
Bug Light (9m Höhe) angesehen haben, bin ich einem Internet-Hinweis auf die
SCRATCH Baking Company in Portland nachgegangen. Wir haben diese geniale
Bäckerei, mitten in einem Wohngebiet, in Strandnähe, tatsächlich gefunden und
uns ein leckeres „Pulled Pork Sandwich“ gegönnt und es uns direkt vor der
Bäckerei genossen.
Jetzt wird es allmählich Zeit, dass wir uns um unsere
Übernachtung für heute kümmern. Vorher wollen wir uns Kennebunk Port noch
ansehen. Ein mondäner Ferienort an der Küste, in dem die Ex-Präsidentenfamile
Bush ihren Wohnsitz hat.
Rauf auf die I95 South und Meilen fressen. Kennebunk Port
ist wirklich mondän und gut besucht. Parkplätze im Ortszentrum gibt es nur für
15$. Etwas abseits haben wir kostenlos geparkt. Überall gibt es Hinweise
darauf, dass Barbara Bush gerade 90 Jahre alt geworden ist. Sehr schön
anzusehen, aber nicht annähernd unsere Preisklasse.
Nach nicht einmal 2 Stunden sind wir wieder auf der I95
South. Erstmal wollen wir versuchen, in der Nähe von Rockport, nördlich von
Boston, ein Quartier für eine oder mehrere Nächte zu finden. Das gelingt uns
nicht. In der Umgebung gibt es hauptsächlich herrschaftliche Privathäuser und
die wenigen Hotels/Motels entsprechen nicht unseren Erwartungen oder
Preisvorstellungen.
Jetzt muss Plan B her. Gestern Abend haben wir uns einige
Hotels/Motels in Plymouth südlich von Boston rausgesucht. Das Navi erwartet,
ohne den Feierabendverkehr und die Baustellen bei, in und um Boston zu kennen,
eine Fahrzeit von 1,5 Stunden. Es ist bereits nach 6:00 p.m. Es sind dann mehr
als 2 Stunden im zähen Verkehr geworden, aber wir sind angekommen. Eine Nacht
im John Carver Inn haben wir uns erstmal gesichert.
Gute Nacht
Achja, heute haben wir zum ersten Mal gegen Cash (25$ =
9,26 Gallonen) getankt, denn wir haben das Geldabheben mit der EC-Karte
hinbekommen.
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